“Aus vielen Begegnungen mit nachdenklichen Menschen bei öffentlichen Veranstaltungen weiß ich, dass in unserer Gesellschaft ein hartnäckig unausgesprochener Konsens gereift ist. Er besagt, dass es nicht immer weiter »aufwärts«-gehen kann, dass das Wohlstandsmodell der Nachweltkriegszeit — in Deutschland und erst recht anderswo — keine Zukunft hat.
Und dennoch — oder gerade deshalb — wird dieses Modell als quasiheiliger Referenzrahmen aller individuellen Lebensentwürfe für unantastbar erklärt, auch für die Nachkommen. Ja, natürlich, wir leben weit über unsere Verhältnisse, und dieser deprimierenden Einsicht kann nur mit einer Steigerung der Misswirtschaftsintensität begegnet werden. Je näher etwa die Erschöpfung der fossilen Ressourcen wie Erdöl rückt, desto hektischer müssen wir den Stoff aus der Erde kratzen! Diese ebenso absurde wie zwingende Logik treibt die Weltwirtschaft »vorwärts«. Dass ein solches Modell nicht zukunftsfähig ist, wissen eigentlich alle, und jeder war-tet deshalb auch auf den großen Systemwandel — irgendwann jenseits des eigenen Lebenshorizonts, versteht sich.”1
“What does this mean for us as individuals? If it is our generation’s burden to live through this latest collapse in global ecological diversity, the knowledge that we are all complicit increases that burden. Simply being human at this time in history – and particularly being a middle-class human in one of the world’s richer nations – makes you, and me, agents of extinction. Much of the Earth’s natural wealth and beauty is disappearing, as our species treats the planet like a giant quarry or factory floor. The Earth’s climate is changing once again. Tipping points are being reached. Much of nature as we know it is dying away in order that we might have access to smartphones, takeaway coffee, private cars, aeroplane flights and Facebook”2
[1] Hans Joachim Schnellnhuber, Selbstverbrennung, 3. Auflage, München 2015, S. 17
[1] Hans Joachim Schnellnhuber, Selbstverbrennung, 3. Auflage, München 2015, S. 17
[2] Paul Kingsnorth, 2015, http://paulkingsnorth.net/2015/02/01/the-witness/