“In Science-Fiction Geschichten wimmelt es von Phantasievorstellungen des Terraformings, der Schaffung einer Ersatzerde. Menschen reisen zu toten, unbewohnten Planeten und verwandeln sie in eine erdähnliche Lebenswelt. In den kanadischen Teersandgebieten geschieht das Gegenteil davon, nämlich ein Terra-Deforming.
Aus einem gesunden, vor Leben strotzenden Ökosystem macht man eine Mondlandschaft, wo kaum noch Leben möglich ist. Und wenn das so weitergeht, könnte ein Gebiet von der Größe Englands betroffen sein. Alles nur, um an eine halbfeste Form von »unkonventionellem« Öl heranzukommen, Bitumen genannt. Es lässt sich nur schwer und mit hohem Energieaufwand abbauen, mit dem Ergebnis, dass der Prozess ungefähr drei- bis fünfmal so klimaschädlich ist wie die Förderung von konventionellem Öl.”1
[1] Naomi Klein, Die Entscheidung Kapitalismus vs. Klima, Frankfurt am Main 2015, S. 175